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Das Gas eine Lebensader unserer Wirtschaft ist und zum politischen Spielball werden kann, haben wir alle lange nicht als Problem wahrgenommen.

Nun haben wir jedoch Gewissheit und spätestens jetzt sollte der Turbo in Sachen Energie- und Wärmewende gezündet werden. Doch die Realität sieht nach wie vor anders aus. Nicht nur Nordex als einer der größten Arbeitgeber in MV verlegt seinen Standort ins Ausland, sondern auch die Plan- und Genehmigungsverfahren für Solar- und Windkraftanlagen strotzen nach wie vor von bürokratischen Unwägbarkeiten. Von dem Ausbauziel von 2,1 % der Landesfläche für Windkraft sind in MV derzeit nur 0,8% ausgewiesen und von der im vergangenen Jahr gestarteten Kampagne von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus „Mehr Photovoltaik wagen!“ ist bisher kein einziger der 61 eingereichten Anträgen genehmigt worden, wie der NDR Mitte Juli berichtete. Verwaltungsaufwand und Abstimmungsbedarf zwischen den zuständigen Behörden sind zu hoch, so die Begründung. Bundesweit müssten jedoch nach Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Einhaltung der deutschen Klimaziele zwischen 1.500 und 2.000 Windräder pro Jahr errichtet werden, in den vergangenen drei Jahren waren es jedoch weniger als 500. 2021 kamen beispielsweise 19 Windenergieanlagen in MV hinzu, nach Abzug 18 zurückgebauter Anlagen lag der Netto-Zubau nur noch bei 61 Megawatt. In Minischritten in Richtung Unabhängigkeit und Klimaneutralität?

UV-Präsident Thomas Tweer: „Die seit Jahren von der Politik verschleppte Energie- und Wärmewende kommt den Menschen und der Wirtschaft gerade in der aktuellen Situation teuer zu stehen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wurden in den vergangenen Jahren massiv vernachlässigt, bürokratische Abläufe verkompliziert. Wie Verwaltung und Politik die Ausbauziele hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft schaffen wollen, bleibt ein Rätsel. Der Fachkräftemangel tut sein Übriges. Rund 250.000 Handwerker fehlen bundesweit, um Häuser energieeffizient zu sanieren, Ladesäulen und Solardächer zu installieren, und Windkraftanlagen aufzubauen und zu warten. Hier liegt auch viel Potenzial für attraktive Arbeitsplätze in MV. Dazu muss deutlich mehr in Berufsorientierung, Weiterbildung und Umschulung investiert werden. Und dazu sind auch endlich Rahmenbedingungen für Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien zu verbessern und zu fördern. Das Nordex in Rostock sein Rotorblatt- Werk schließt, die MV Werften den Offshore-Bereich nicht für sich gewinnen konnten, ist nicht nur ein herber Verlust für zukunftsfähige Arbeitsplätze der Unternehmen und deren Zulieferer, sondern auch ein herber Rückschlag für die deutsche Energiewende.“

Die Pressemitteilung finden Sie hier zum Download.

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