Gewerbesteuerhebesatz 450 darf nicht auf 465 von Hundert in Schwerin erhöht werden
Schweriner Unternehmen sind im Vergleich zu Unternehmen, die in umliegenden Kommunen und Gemeinden ihren Firmensitz haben, finanziell deutlich stärker belastet. Der aktuelle Gewerbesteuerhebesatz für Unternehmen in der Landeshauptstadt Schwerin beträgt 450 von Hundert., bis zu 400 von Hundert der Gewerbesteuer können lediglich bei der Einkommenssteuer im Rahmen der Steuererklärung abgezogen und so geltend gemacht werden. Dies hat zur Folge, dass zunehmend in Schwerin angesiedelte Unternehmen den Blick in den „Speckgürtel“ der Landeshauptstadt werfen, abwandern oder sich Neugründungen, Start-Ups und größere Unternehmen gar nicht erst in Schwerin ansiedeln.
Eine Beispielrechnung: Für ein Einzelunternehmen mit einem Gewinn von 250.000 Euro bedeutet dies unter Berücksichtigung des Freibetrages in Höhe von 24.500 Euro eine Gewerbesteuerbelastung von insgesamt 35.516 Euro, wovon nur eine Gewerbesteuerlast von 31.568 Euro auf die Einkommenssteuer angerechnet werden kann. Der Einzelunternehmer ist in diesem Fall mit knapp 4.000 Euro belastet. In den umliegenden Gemeinden ist die Gewerbesteuer hingegen voll anrechenbar und die zusätzliche Belastung entfällt. Auch die Gewerbesteuerzahllast fällt bei einem Hebesatz von nur 348 von Hundert mit 27.464 Euro deutlich geringer aus.
Regionalleiterin der Verbandsregion Schwerin Monika Brüning: „Schwerin ist im landes- und bundesweiten Vergleich mit an oberster Spitze, was die Höhe der Gewerbesteuerhebesätze betrifft. Nach mehreren Krisen und damit unter anderem verbundene Kostensteigerungen an allen Ecken, wie Energie, Löhne, Sozialversicherung und vieles mehr, ist es unerlässlich, für die gesamte Wirtschaft nach schnellen und wirksamen Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen und nicht noch zusätzlich diese zu belasten. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen werden dadurch am massivsten belastet. Die Stadtvertreter in Schwerin sollten handeln und den Gewerbesteuerhebesatz nicht weiter anheben. Die Wirtschaft benötigt dringender, denn je Unterstützung seitens Politik und Verwaltung und das Freihalten jedweder zusätzlichen Belastung. Firmenabwanderungen oder das Ausweichen bei Neuansiedlungen in das Umland auf Grund zu hoher Kosten bei der Gewerbesteuer wären daher dringend zu vermeiden, wenn Schwerin als Wirtschaftsstandort weiter eine Rolle spielen will. Wir appellieren daher an die Stadtvertreter, zu agieren, anstatt zu reagieren oder gar auszusitzen“.
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