Skip to main content
suchen

Durch Erfahrungsaustausch und Informationen voneinander lernen ist das Ziel der jährlichen Study Visit im Projekt Brücken für Vielfalt und Beschäftigung in MV.

Unter Leitung der RegioVision GmbH Schwerin hatten Präsident Rolf Paukstat, Vizepräsident Karl-Heinz Garbe, Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schröder und die Projektmitarbeiterin Anika Zahlmann die Gelegenheit zu einem mehrtägigen Besuch der Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Kantabrien, Santander. Die rund 180 000 Einwohner zählende Hafenstadt am Atlantik, im Norden von Spanien gelegen, punktet nicht nur mit touristischen Highlights wie weitläufige Sandstrände, Segel- und Surfer-reviere oder das auf einer vorgelagerten Halbinsel 1912 für König Alfons VIII. erbaute Schloss „La Magdalena”.

Santander hat einen Bürgermeister, Iñigo de la Serna, der wie kein anderer die Vision von einer intelligenten Stadt vorantreibt. Trotz Wirtschaftskrise, hoher Arbeitslosigkeit und angespannter kommunaler Finanzen verwirklicht die Stadt konsequent ihr Ziel mittels Digitalisierung der Prozesse die Effizienz von Verwaltungsabläufen sowie die Lebensbedingungen im Rahmen ihrer Daseinsvorsorge Schritt für Schritt zu verbessern. De la Serna ließ es sich nicht nehmen die siebzehnköpfige deutsche Delegation persönlich zu empfangen und gemeinsam mit Experten das Projekt „Smart City” vorzustellen.

Zur Umsetzung hat die Stadt in den letzten Jahren 100 Kilometer Glasfaserkabel in die Erde verlegt. Zigtausende Sensoren, in allen Ecken der Stadt angebracht, auf Laternen, an Masten, an Hauswänden oder im Asphalt unter den Parkplätzen messen tagein und tagaus Licht, Druck, Temperatur, Feuchtigkeit, Lärm und Bewegung. Die unzähligen Daten werden in einem dazu geschaffenen Labor an der Universität von Kantabrien gespeichert und ausgewertet. So lassen sich zeitnah nicht nur Verkehrsströme erfassen und lenken, auch Busse, Taxen oder Fahrzeuge zur Ver- und Entsorgung sind zielgenau einsetzbar. Lichtsensoren dimmen die Straßenbeleuchtung und schalten sie je nach Bedarf zu oder ab. Müllcontainer melden ihren Füllungsstand und Bewässerungen im Stadtpark versprühen nur so viel Wasser wie die voreingestellten Sollwerte, gemessen durch Sensoren im Rasen, zulassen. Ökologie und Ökonomie lassen jubeln. Auch ansonsten geht der Bürgermeister weiter als viele seiner Amtskollegen. Mittels eigener Apps für die Bevölkerung der Stadt werden Verwaltungsprozesse, statistische oder demografische Daten, Immobilienpreise usw. transparent. Der Chef der örtlichen Telefongesellschaft Telefonica demonstrierte dazu einiges von dem was de la Serna und seine Mitarbeiter angekündigt hatten in einem extra dazu geschaffenen Demonstrationsraum.

Auch sonst war die Reise ein voller Erfolg. Die Offenheit und das ehrliche Interesse der zahlreichen Gesprächspartner lassen weit über den Tag der Abreise hinaus Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu. Gemeinsam mit der RegioVision werden wir das Interesse der spanischen Partner an interessierte Unternehmen gerne weiterleiten.

Im Namen des Verbandes bedanken wir uns bei Jürgen Brandt und seinen Mitarbeiterinnen für die hervorragende Organisation der Reise und das uneigennützige Agieren im Umfeld der Study Visit 2014.

Close Menu