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Mittelstand zuversichtlich und konservativ

Mehr als ein Viertel der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sehen die wirtschaftliche Entwicklung im Land durchaus positiv. Insbesondere der Dienstleistungsbereich geht von einem Wachstum durch Neuinvestitionen und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen aus. Während der Mittelstand überwiegend traditionell über Eigenkapital und Hausbankkredit seine Vorhaben finanziert, stellen Dienstleistungsunternehmen ihre Finanzierung durch Nutzung von alternativen Angeboten auf eine breitere Basis.

Laut einer von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (MBMV) durchgeführten Unternehmensbefragung erwartet der Mittelstand für die kommenden drei Jahre ein leichtes Wirtschaftswachstum. 26 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einer Zunahme der Neuinvestitionstätigkeit aus. Besonders optimistisch ist mit 32 Prozent der Dienstleistungssektor, der zugleich am stärksten (44 Prozent der Umfrageteilnehmer dieser Branche) von einer Belebung des Arbeitsmarktes ausgeht. Bezogen auf die Region blicken vor allem die Unternehmen der Landkreise Rostock und Vorpommern-Greifswald positiv in die Zukunft, ohne jedoch eine übermäßige Belebung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes zu erwarten. In dieser Hinsicht sind die Erwartungen der Unternehmen in Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim mit 56 bis 61 Prozent am höchsten.

Bei der Umsetzung von konjunkturrelevanten Vorhaben bauen die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern insbesondere auf drei Finanzierungssäulen: Eigenkapital, Hausbankkredit und KfW-Förderung. 69 Prozent der Umfrageteilnehmer halten Eigenkapitalfinanzierungen für besonders empfehlenswert. 56 Prozent sprachen sich für die Nutzung eines Hausbankkredites aus, 41 Prozent für eine Förderung durch die KfW-Bank. Gleichzeitig identifizierten die Unternehmen aber fehlendes betriebliches Eigenkapital als größtes Finanzierungshindernis (insgesamt 57 Prozent). Die Unternehmen im Gastgewerbe sowie im Dienstleistungsbereich bewerteten dies mit 85 beziehungsweise 76 Prozent am stärksten als hinderlich.

Im Zusammenhang damit steht vermutlich die teilweise Zurückhaltung der Banken, sich an Finanzierungen zu beteiligen. So bewerteten es 38 Prozent der Umfrageteilnehmer. Der Handel sieht hierin sogar ein größeres Finanzierungshemmnis als im fehlenden betrieblichen Eigenkapital.
Einen großen Einfluss auf die Vorhabensfinanzierung übt derzeit die unsichere Wirtschaftslage aus, was insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (48 Prozent) und im Baugewerbe (44 Prozent) zum Tragen kommt.

Die Verfügbarkeit der bevorzugten Finanzierungsmittel bestimmt schließlich die Bereitschaft der Unternehmen, sich gegenüber Finanzierungsalternativen zu öffnen. Vor allem im Dienstleistungsbereich und im Gastgewerbe werden Instrumente wie Landeszuschüsse, Leasing und Mietkauf sowie Mezzanin und Beteiligungskapital weit häufiger genutzt als in anderen Branchen.

„Die Umfrage hat uns einerseits gezeigt, dass der Mittelstand in Mecklenburg-Vorpommern einerseits noch recht konservativ in Finanzierungsfragen handelt. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch, dass ein breiter Finanzierungsmix in einer Wachstumsbranche wie dem Dienstleistungssektor gute Dienste leistet, eine solide Basis schafft”, erklärt MBMV-Geschäftsführer Steffen Hartung. Dennoch sei es wichtig, in der Beratung der Unternehmen zu Finanzierungsfragen und –alternativen künftig nicht nachzulassen und den Austausch zwischen Unternehmen, Finanzinstituten, Beratern sowie Kammern und Verbänden zu intensivieren.

Ergebnisse der Kurzstudie (PDF)

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