Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Dirk Dönges, Regionalleiter Nordwestmecklenburg des UV, und den WWG – Vorsitzenden Dr. Wieland Kirchner stellte Elschad Alijew sein Haus mit 31 Zimmern und 60 Betten vor.
Er ist seit 2006 Eigentümer und eröffnete dieses Hotel im November 2010 nach umfangreichen Neu- und Umbaumaßnahmen. Dazu gehören 2 Restaurants (Mittag- und Abendessen) mit gutbürgerlicher Küche und ein Wellnessbereich, der auch von Nichthotelgästen genutzt werden kann. Für die nächsten Monate sind weitere Baumaßnahmen bzw. Investitionen geplant, in deren Ergebnis sich bis Ende 2016 die Anzahl der Zimmer auf 45 und die der Betten auf 85 erhöhen soll. E. Alijew betreibt außerdem in Wismar – Wendorf das Restaurant „Zur Linde”.
Jörg Lettau, seit 01.06.15 GF der NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH (früher Grevesmühlener Busbetriebe), stellte das neue Nahverkehrskonzept des Landkreises NWM ab 01.01.2016 vor. Dann wird dieses Unternehmen mit 195 Mitarbeitern und 110 Fahrzeugen auf 79 Linien für die Fahrgäste im öffentlichen Personennah- und Schülerverkehr da sein. Schwerpunktzeiten sind dabei 08:00 Uhr bis 10:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Gefragt sind attraktive preisliche Angebote. Ab Januar 2016 ist ein „Anrufbus” geplant, der sich besonders gut für ältere Menschen eignet. Auch die Einbindung regionaler Unternehmen in den Berufsverkehr soll verbessert werden.
Kerstin Weiss informierte über den aktuellen Stand bei Asylanten / Flüchtlingen. Lt. festgelegtem Verteilerschlüssel kommen zwar nur 2,04 % der nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge nach M-V, das sind aber rd. 20.000 in 2015. Derzeit gibt es rd. 1.100 Flüchtlinge in NWM, die versorgt werden müssen. Allein 408 Flüchtlinge befinden sich z.Z. in der Einrichtung Haffburg Wismar. Es gibt aktuell 3 Notunterkünfte in NWM (eine in Klütz, 2 in Wismar). 688 Flüchtlinge sind dezentral untergebracht. Zur Flüchtlingsunterbringung wurden bisher durch den Landkreis 140 Wohnungen angemietet (in allen Ämtern). Zur Betreuung stehen dem Landkreis 8 Sozialarbeiterstellen zur Verfügung, von denen aber nur 3 besetzt sind, was ein extrem hohes Arbeitspensum für diese Mitarbeiter bedeutet. Probleme gibt es auch bei der Ausstattung der Wohnungen. Die Landrätin verwies darauf, dass das möglichst schnelle Erlernen der deutschen Sprache ganz besonders wichtig für das Gelingen der Integration dieser Personen in die Gesellschaft in ihrer neuen Heimat ist. Sie dankte auch den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr hohes Engagement bei der Betreuung der Flüchtlinge und ihrer Eingliederung in unsere Gesellschaft. Zur dauerhaften Bewältigung der Eingliederung sind jedoch neue Strukturen notwendig.
Neu aufgestellt werden soll auch die Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises. Die Unternehmer sind aufgerufen daran mitzuwirken. Der UV wird diesen Prozess aktiv begleiten und unterstützen.
Martin Greiner, Geschäftsführer des Jobcenters NWM, ergänzte die Ausführungen der Landrätin. Schon daraus, dass auf einen anerkannten Flüchtling nach Erfahrungswerten ca. 5 nachziehende Familienangehörige kommen, ergibt sich welche Herausforderungen in der nächsten Zeit vor unserer Gesellschaft stehen werden, denen wir uns stellen müssen. Er erläuterte die Arbeitsmöglichkeiten für die Flüchtlinge (weniger als 10 % haben gute deutsche Sprachkenntnisse) in den verschiedenen Eingliederungsphasen und ermunterte die Arbeitgeber auf das Jobcenter zuzugehen und mitzuwirken, damit möglichst viele der Flüchtlinge / Asylbewerber in NWM bleiben, denn sie werden als Arbeitskräfte hier dringend gebraucht. In der Arbeitslosigkeitsstatistik belegt NWM nach wie vor den vorderen Platz in M-V, wobei sich allerdings in den nächsten Monaten auch hier die Zahl der Leistungsempfänger durch die Einbeziehung der Flüchtlinge spürbar erhöhen wird.
Reinhard Sieg von der Wirtschaftsfördergesellschaft Wismar erläuterte geplante wirtschaftliche und andere Vorhaben in dieser Stadt. Insbesondere bzgl. der vorgesehenen Gewerbeansiedlungen im Gebiet Alter Hafen und speziell der Schaffung neuer Hotelkapazitäten / Ferienwohnungen gab es unterschiedliche bzw. kontroverse Meinungen und großen Klärungsbedarf.
Dipl.- Kaufmann Peter Reizlein, Geschäftsführer Beraterkollegium Reizlein GmbH aus Rostock / Groß Stove berichtete anschaulich und praxisorientiert über die Thematik „Unternehmensnachfolge, -bewertung, Finnanzierung – Was hat der Verkäufer zu beachten?” und gab den Teilnehmern zahlreiche wertvolle Hinweise in dieser immer bedeutsamer werdenden Sache.
Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es rege genutzte Möglichkeiten zu individuellen Gesprächen und zum Erfahrungsaustausch und zur Führung durch das Haus durch E. Alijew.
Der Unternehmerverband dankt allen Referenten für ihre hochinteressanten Beiträge, dem Gastgeber für die Gastfreundschaft und der WWG für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung, die auch für 2016 wieder vorgesehen ist.
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