Am 15.09.2014 fand mit über 30 Gästen im eindrucksvollen Ambiente des Cafe’ Sanddorn der PG „Storchennest” e.G. in Ludwigslust ein Unternehmerstammtisch zum allgegenwärtigen Thema „Fachkräftesicherung” statt.
Zu Veranstaltungsbeginn begrüßte Regionalleiter Wolfgang Waldmüller sechs neue Mitglieder in der Region Parchim – Ludwigslust. Damit sind insgesamt 264 Unternehmen im Regionalverband des Unternehmerverbandes Norddeutschland Mecklenburg – Schwerin e.V. organisiert, so viele wie seit dem Gründungsjahr 1990 nicht.
Als Referent hatte sich der Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg Schwerin e.V. der Region Ludwigslust Parchim den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwerin, Dirk Heyden, eingeladen.
In seinem exzellenten Vortrag informierte D. Heyden eingangs über die aktuelle, regionale Arbeitskräftesituation. Hier gibt es auch Positives zu berichten. So hat sich seit 2005 die Arbeitslosenquote fast halbiert. Nicht zu übersehen ist, dass sich in diesem Zeitraum der Arbeitsmarkt jedoch auch qualitativ verändert hat. Konnten sich die Unternehmen zu Beginn noch Auszubildende und Fachkräfte aussuchen, so hat sich die Situation deutlich umgekehrt. Trotz derzeit ca. 3500 offener Stellen, finden Unternehmen kaum noch passende Auszubildende oder Fachkräfte. Die Ursachen sind u. a. der demographische Wandel, die Akademisierung der Arbeitswelt, aber auch fehlende attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen. In einigen Berufsgruppen und Regionen gibt es bereits ernst zu nehmende Engpässe von Fachkräften. So appelliert D. Heyden an die Unternehmen verstärkt auch Potentiale von Schülern, Studienabbrechern, Pendlern, Weggezogenen und ausländischen Jugendlichen zu nutzen. Dazu stellte D. Heyden diverse Programme zur Förderung für die genannten Zielgruppen, aber auch für die Unternehmen selbst vor. Beispielhaft ist hier das Bundesprogramm MOBIPro, WeGeBau und EQ (betriebliche Einstiegsqualifizierung) zu nennen. Ab 2015 soll es auch eine Lohnkostenbezuschussung bis zu 75% für Unternehmen geben, die unter bestimmten Voraussetzungen Langzeitarbeitslose einstellen.
D. Heyden appellierte auch an die verantwortungsvolle Rolle der Unternehmerschaft in entscheidenden Handlungsfeldern. Dazu gehört eine moderne Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, betriebliches Gesundheitsmanagement sowie ständige Wissens & Kompetenzvermittlung. Es geht vor allem darum, für faire und verlässliche Arbeitsbedingungen zu sorgen. Dies kann auch Lohnanpassungen in bestimmten landestypischen Wirtschaftszweigen bedeuten.
Am Schluss des Abends waren sich alle einig, dass es gemeinsamer Anstrengungen Bedarf, die Attraktivität als Unternehmensstandort und Wohn- und Arbeitsort zu stärken.
W. Waldmüller zitierte zusammenfassend das Jahresmotto des regionalen Unternehmerverbandes „Menschen binden – Wirtschaft stärken”. Passend dazu endet die Präsentation von D. Heyden mit der Aussage „Keiner darf verloren gehen”.
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